Jürgen Otto (48) ist der neue Schulsozialarbeiter an der Cornelia-Funke-Schule
Von Philipp Daum
GEMÜNDEN. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Jugend und Sozialarbeit tätig, hat viele Probleme lösen müssen und kennt die Sorgen junger Menschen. Doch seit Jürgen Otto als Schulsozialarbeiter an der Cornelia-Funke-Schule (CFS) in Gemünden arbeitet, und das ist gerade einmal seit wenigen Wochen, lernt er doch noch einiges dazu. „Mein Job ist dreigeteilt“, sagt der 48-Jährige Mann aus Lich, der nach dem Weggang von Johanna Weicker die Stelle als Schulsozialarbeiter an der CFS übernommen hat. „Ich komme ursprünglich aus der offenen und aufsuchen den Jugendarbeit. Als Leiter des Jugendcafés in Gemünden werde ich auch weiterhin in der offenen Jugendarbeit tätig sein“, betont Otto. Die Schulsozialarbeit an der CFS und der in seinem neuen Beruf ebenfalls eine wichtige Rolle einnehmende Jugendmigrationsdienst seien jedoch ganz neue Felder.
„Die Vielseitigkeit hat mich gereizt. Deshalb habe ich mich auch sehr darüber gefreut, als ich in Gemünden anfangen konnte. Ich denke, dass ich mich mit meiner Erfahrung schnell zurechtfinden werde.“ Jürgen Otto weiß, dass es bei einigen Schülern etwas dauern kann, bis sie Vertrauen zu ihm aufbauen – gerade vor dem Hintergrund, dass es nach dem überraschenden Weggang von Johanna Weicker bereits nach einem knappen Jahr zu einem erneuten Wechsel an der Schule kam. „Das Wichtigste ist , dass mich die Schüler kennenlernen und sofort merken, dass ich ihnen bei jedem Problem zur Seite stehe“, so Otto. Auch mit den Lehrern wolle er in den nächsten Tagen mehrere Gespräche führen. Grundsätzlich sieht sich Otto als „Bindeglied zwischen Schülern, Eltern, Lehrern und Jugendamt“.
Geld aus mehreren Töpfen
Der 48-jährige Diplompädagoge ist wie Johanna Weicker beim Bildungs- und Sozialarbeitsträger „Internationaler Bund“ angestellt. Seine Stelle wird von mehreren Institutionen bezahlt. Die Schulsozialarbeit an der CFS finanziert der Landkreis Waldeck-Frankenberg. Für den Jugendmigrationsdienst fließt das Geld aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Und die Stadt Gemünden finanziert die offene Jugendarbeit im Jugendcafé. Mit Blick auf den Jugendmigrationsdienst sagt Otto: „Hier kümmere ich mich im Kreis um Kinder, Jugendliche und junge Menschen im Alter von zwölf bis 27 Jahren, die noch Integrations- und Förderbedarf haben.“ Er übernehme die aktuellen „Fälle“ und werde Kontakt mit allen Institutionen wie beispielsweise der Ausländerbehörde, den Jobcentern oder den Migrationsdiensten aufnehmen. Das Gemündener Jugendcafé soll zudem wie gewohnt weiterlaufen. „Ich habe allerdings vor, den Ansatz meiner Vorgängerin weiterzuführen und die Altersgrenze nach oben zu setzen. Das Café soll mit seinen Angeboten auch für junge Menschen interessant werden, die älter als 14 Jahre sind“, sagt Otto.
Zur Person
JÜRGEN OTTO (48) Jahre hat in Gießen Diplom-Pädagogik studiert. Zuvor war er bereits als Basketball-Jugendtrainer tätig, und in seiner Heimatstadt Lich saß er im Jugendrat des dortigen Jugendzentrums. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums arbeitete er in der ambulanten Erziehungshilfe und zuletzt in der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetwork). Jürgen Otto ist verheiratet, hat zwei Töchter und wohnt in Lich. (dau)
HNA, 26.09.2013