Zusammenarbeit von Gemündener Reit- und Fahrverein und Cornelia-Funke-Schule · Neun junge Teilnehmer
Sich sportlich betätigen, den Respekt vor Tieren erlernen und im Team arbeiten: Das neue Nachmittagsangebot der Gemündener Schule bietet wichtige Grundlagen für das Leben.
Ein Bericht von Malte Glotz
Gemünden. Gemächlich traben die zwei Tiere durch die Gemündener Reithalle. Die Reitlehrerin Tonia Seipp ruft ihren jungen Schülerinnen kurze
Befehle zu und die gehorchen brav. Immerhin sitzen sie erst seit Kurzem auf dem imposanten Pferd und ganz geheuer scheint ihnen das auch noch nicht
zu sein. Was jeden Donnerstag von 13.45 bis 15.15 Uhr in der Reithalle stattfindet, ist das Ergebnis
einer Zusammenarbeit von CorneliaFunkeSchule und dem Reit und Fahrverein. „Die Idee ist im Vorstand entstanden“,
sagt Reiner Möbus, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Er sieht gleich mehrere Gründe, warum das Projekt lohnenswert ist. Zum einen
gehe es darum, Kinder, deren Familien das finanzielle Polster nicht hätten, an den Reitsport heranzuführen. Auch jene zu begeistern, die es
sich leisten könnten, sei ebenfalls ein Grund. Möbus gibt aber auch unumwunden zu, dass es auch darum geht, für den Reit und
Fahrverein neue Talente zu entdecken und mittelfristig vielleicht das eine oder andere Mitglied zu gewinnen. „Wir haben lange Zeit wenig
Jugendarbeit geleistet. Daher is es gut, dass die Kooperation mit der Schule nun funktioniert“ sagt Möbus.Auch Kerstin Gnoth, Konrektorin der
CorneliaFunkeSchule, ist erfreut über den neuen Kurs im Nachmittagsangebot. Zwischen den insgesamt etwa 40 unterschiedlichen Kursen sei das
Reiten etwas Besonderes. Auch sonst bietet die Schule ihren Schülern am Nachmittag vieles: Das Angebot reicht von Lernkursen in
Mathematik, Deutsch, Englisch und mehr bis zum Tanzen, zum Kochen und verschiedenen Sportarten. 55 Prozent aller Schüler nehmen derzeit das
viermal wöchentlich stattfindende Nachmittagsangebot wahr, sagt die Konrektorin. Neun sind es im Reitunterricht – acht Mädchen,
ein Junge. Die sollen lernen, gut miteinander, aber auch mit den Tieren umzugehen. Gnoth selbst ist Reiterin und schätzt
daher die Vorteile des Trainings mit Pferden. Laut Möbus ist ein Training in der Halle, aber auch im Freien möglich, wenn das Wetter
mitspielt. „Die Vereinsmitglieder nehmen da Rücksicht – das Gelände ist während des Trainings geblockt“, sagt Möbus. Der Kurs soll erst einmal ein halbes
Jahr lang angeboten werden. Wenn das Interesse der Schüler groß genug ist – und davon gehen sowohl die Schulleitung als
auch die Leitung des Vereins aus –, dann beginnt nach der Ausgabe der Zwischenzeugnisse der nächste Kurs.
Frankenberger Zeitung vom 14.11.2011
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