Nach fast 41 Jahren als Lehrerin ist Adelheid Lay, Rektorin der Cornelia-Funke-Schule, verabschiedet worden.
Mit vielen persönlichen Reden und noch mehr Musik ist nach etwas mehr als einem Jahr im Amt die Rektorin Adelheid Lay aus dem aktiven Schuldienst ausgeschieden.
Von Malte Glotz
Gemünden.
Es war eine kurze Amtszeit, zumindest in ihrer Funktion als Rektorin der ehemaligen Mittelpunktschule und heutigen Cornelia-Funke-Schule (CFS) in Gemünden. Erst im Frühjahr 2010 hatte Adelheid Lay das Amt kommissarisch übernommen, weil der bisherige Rektor und heutige Erste Stadtrat Rainer Thursar erkrankt war. Seit Oktober war Lay dann Rektorin – und ist es nur noch bis Ende Juli. Bereits gestern, zwei Tage vor Beginn der hessischen Schulferien, wurde sie von Schülern, Eltern, Kollegen und Vertretern aus der Politik in den Ruhestand verabschiedet. 1970 trat Lay in den Schuldienst ein, mit einer Stelle in Hessisch Lichtenau. Dies erläuterte der stellvertretende Schulleiter Thomas Mandel in seiner Rede. Es folgte eine kurze Station in der Grundschule in Haina, bevor sich Lay den gesamten Rest ihrer Lehrerlaufbahn der Arbeit an der Mittelpunktschule in Gemünden widmete, die heute Cornelia-Funke-Schule heißt. „Die Tragweite ist wohl nicht allen vollständig bewusst“, bedauerte Mandel den Abschied Lays. Schulamtsdirektorin Uta Opper-Fiedler zitierte aus ihren Beurteilungen und Einschätzungen Lays bei ihren Bewerbungen als stellvertretende Rektorin und später als Rektorin der CFS: „Meine Prognosen haben sich erfüllt“, sagte sie. Lay sei immer eine zuverlässige Ansprechpartnerin gewesen. Leider, sagte Opper-Fiedler, habe die Frage der Nachfolge nicht mehr gemeinsam geklärt werden können. Diese Aufgabe übernehmen kommissarisch Kerstin Gnoth und Thomas Mandel.
Zeit für sich selbst
Bürgermeister und Schulelternbeiratsvorsitzender Frank Gleim benotete die scheidende Rektorin und stellte ihr in allen Disziplinen ein
„sehr gut“
aus – nur bei „Zeit für sich selbst nehmen“ gebe es noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Für das „Training“ in diesem Fach erhielt Lay von
ihren Kollegen ganz besondere Geschenke: Ein Gutscheinbuch mit vielen Kleinigkeiten und netten Ideen, nicht nur materieller Art,
etwa die Leitung einer Mathe-Stunde, falls es mal wieder in den Fingern kribbeln sollte. Zusammen mit Schülern
und Eltern wurde ein Unikat übergeben:
Eine Bank, auf der sich Lay und ihr Ehemann Karl-Walter Lay, ehemals Konrektor in Kirchhain, in ihrem Garten ausruhen können. Das handgearbeitete
Möbel ist mit wenigen Griffen zu einer Picknickbank mit integrierten Sitzen für vier Personen
umzubauen. Dazu gab es einen kleinen Baum, einen Gutschein für einen Sonnenschirm und viele Kleinigkeiten, die den Garten dekorieren sollen.
Adelheid Lay selbst drückte ihre Freude über die vielen Reden zu ihrem Abschied aus. Auch Friedhelm
Pfuhl, beim Landkreis für Schulen zuständig, sowie Schülersprecher An-dreas Beifuß, Pfarrer Hermann Noll und Winfried
Deichsel, Lays Amtskollege von der Edertalschule, überbrachten Grüße. Lay dankte insbesondere ihrem Team: „Was wäre die Cornelia-Funke-Schule
ohne dieses Kollegium?“, fragte sie. Für sich selbst habe sie erkannt: „Es war die richtige Entscheidung, Lehrerin zu werden.“ Sie sparte auch
nicht mit Kritik an zunehmender Bürokratisierung ihres Berufes.
Auch ihren Schülern galt Lays Dank. Sie hatten die Veranstaltung musikalisch untermalt. Mit Gesang,
Gitarrenstücken und einem „Monster-Tanz“ der „Dance-Kids“ sorgten sie zwischen den Redebeiträgen für viel Freude. Dabei
waren sie sehr kreativ und hatten eigens zwei Lieder zu Ehren ihrer Rektorin gedichtet. Emotional wurde
es, als das Ende des Klassikers „We will rock you“ von Queen umgedichtet wurde. Durch den Saal hallte ein lautes: „We will miss you!“
(FZ, 21.06.2011)
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