Schüler gestalten Aktionstag gegen Gewalt an der Cornelia-Funke-Schule
VON PATRICK KESSLER
GEMÜNDEN.
Ein ganzer Tag gegen Gewalt in der Schule: Das gab es am Donnerstag an der Cornelia-Funke-Schule. Das Besondere: Die Initiative kam nicht von der Schulleitung, sondern von den Schülern selbst. „Die Mädchen aus der Klas-se H8 hatten die Idee schon im vergangenen Jahr“, erklärt Sozialarbeiter Todor Tabakov. Die damalige Schulsprecherin habe den Aktions-tag schon grob geplant, aber geklappt habe es erst in diesem Jahr. „Dabei war es unproblematischer als gedacht, die Experten zu bekommen.“ Die Schüler der Klassen acht bis zehn hatten in Workshops mit je einem Experten ein Thema erarbeitet, das sie zum Abschluss im Atrium der Schule vortrugen. So führte zum Beispiel die Gruppe Zivilcourage ein Rollenspiel auf, das zeigt, wie man bei Mobbing einschreiten soll. Schulsprecher Andreas Beifuß mo-derierte die Versammlung. „Einschließlich der Präsentationen haben wir sechs Schul-stunden an den Themen gearbeitet“, sagt er. Jörg Ruckel vom Medienprojektzentrum Offener Kanal (MOK) in Kassel war Experte für das Thema „Wir im Web 2.0“, Todor Tabakov übernahm das Thema „Cybermobbing und Gefahren im Inter-net“. Sozialpädagogin Heike Höhl, Dirk Virnich, Jugendkoordinator der Polizei und Stefan Egerding vom Verein Coolstrongkids für Gewalt- und Kriminalprävention standen den Jugendlichen ebenfalls zur Seite. Hilfe von allen Seiten „Auch der Arbeitskreis Stadtentwicklung beschäftigt sich mit den Themen Gewalt und Vandalismus“, sagt Bürgermeister Frank Gleim, der ebenfalls vorbei kam, um sich ein Bild von der Arbeit der Schüler zu machen. „Herr Tabakov dient uns hier als Schnittstelle zwischenSchule und Stadt“, sagte Gleim. Der Internationale Bund, die Stadt, der Förderverein der Schule, die Landesschülervertretung, die Polizei, das MOK Kassel und die Schülervertretung an der Cornelia-Funke-Schule selbst zogen an einem Strang, um den Aktionstag zu organisieren und zu finanzieren. „Theoretisch ist so eine Aktion auch für jüngere Schüler möglich“, sagt Tabakov. „Es ist absurd, wie viele Lehrer gar nicht wissen, was in ihren Klassen los ist.“ Erklärtes Ziel sei es, den Aktionstag im nächsten Jahr zu wiederholen.
(HNA 11.06.2011)
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